Mein hochtrainiertes Selbstheilungssystem.

Ich schulde euch noch die G’schicht von der Metallentfernung. War auch fast gar nicht schlimm, und es gibt keine blutigen Fotos. Soll man das glauben, die wollen nicht fotografieren, OBWOHL ich sagte, dass ich das für mein Blog brauche! Tses.

Nach dem über einjährigen Gastspiel war es letzte Woche endlich soweit: Mein Fibula-Piercing wurde entfernt (der Begriff hat sich übrigens nie durchgesetzt, schade).

Metallentfernung

Am Montag war ich stundenlang zur Vorbereitung in der chirurgischen Ambulanz. Blutabnahme, Aufklärungsgespräche mit Narkosearzt und Chirurgin, Anmeldung auf Station.

Am Dienstag trat ich um 7.30 an, bekam ein Zimmer zum Umziehen und Warten. Kurz nach 8 Beruhigungstabletten. Dann ging es in die Operationsräume, ich wurde rechts an irgendwas angeschlossen, links wurde irgendwas an mich angeschlossen, und irgendwer hat mir irgendwas aufs Dekolleté geklebt. Dann bekam ich eine Atemmaske, und das war’s dann.

Aufwachen, aufs Zimmer geschoben werden. Das war etwa um halb elf.

So gegen drei durfte ich mich dann von meinem Nachbarn abholen lassen; der Chirurg hat es erlaubt – es wurde also nicht wieder etwas eingepflanzt. Die alte Fehlstelle wurde ausgeschabt, und jetzt soll sich da wieder normal Knochen bilden. Ich laufe also aktuell mit einem löchrigen Wadenbein herum.

Zuhause habe ich als erstes Mal eine Kanne Tee getrunken, ich war ja seit Montagabend nüchtern, und hatte zu dem Zeitpunkt schon seit über 16 Stunden nichts getrunken. Ich war innen und außen total hutzelig und schrumpelig.

Dann habe ich zwei Stunden geschlafen, ein Glas Oliven gegessen, noch eine Kanne Tee gemacht, und mich eigentlich wie neu gefühlt. Abgesehen von den Schmerzen natürlich!

Am nächsten Tag war ich dann wieder in der Notaufnahme, Verband wechseln und Drainage entfernen lassen. Meine Krücken vom Vortag habe ich auch gleich wieder zurückgegeben, weil das Laufen ohne Krücken weniger schmerzhaft war als mit.

Jetzt muss ich noch bis zum 25. Februar warten, dann entfernt mir mein Hausarzt die Fäden. Ich kann das schon jetzt kaum erwarten, das ist nämlich DERMASSEN straff zusammengenäht, dass ich es nur schwer ertrage. Ultrastraff.

Die Wunde heilt bisher sehr gut, Verband wechsle ich selbst, ich weiß ja, wie es geht. Und ich hab natürlich auch alles Notwendige zuhause. Ihr kennt mich ja.

Heute habe ich bemerkt, dass ich weniger Schmerzen habe, wenn ich den Verband weglasse. Das ist ja im Prinzip ein großes Pflaster aus Gaze und Fixomull. Ich glaube, die Fäden verhaken sich in der Gaze, weswegen ständig etwas an der Naht zerrt. Deswegen habe ich beschlossen, die Sache einfach offen zu lassen, solange ich eh nur zu Hause bin. Nachts klebe ich die Chose zum Schutz zu.

Alternativ könnte ich als Gaze-Ersatz ein paar meiner Servietten opfern oder Geschirrtücher in kleine Streifen schneiden und sie sterilbügeln. Mal sehen.

Wie gesagt, Wunde heilt meiner Meinung nach gut ab – mein Körper hat ja Erfahrung damit, wie sowas geht! Knochen scheint sich auch neu zu bilden, wenn ich da nach meiner gesteigerten Lust auf Milchprodukte gehe. War letztes Jahr auch so. Ich kann schon im Normalbetrieb täglich einen Liter Milch wegpressen, jetzt dürfte es gerne mehr sein. Und Molke. Und Buttermilch. Und Joghurt. Und Hüttenkäse. Zwischendurch zur Abwechslung: Quark.

Ich sag ja, mein Körper weiß, was er zu tun hat. Die lange Wartezeit zwischen Bruch und jetzt habe ich ja extra mit dem Brotmesserunfall überbrückt, damit die Heilungsautomatik im Training bleibt.

Was mich übrigens sehr erheitert hat: Eine Freundin hat mich gefragt, ob das Metallteil eine Seriennummer hat (ja, auch sie eine geübte Krimileserin).

Das hab ich natürlich als ALLERERSTES nachgesehen! Hat tatsächlich eine Nummer, ich weiß aber nicht, ob das einfach eine Typenbezeichnung oder eine Seriennummer ist. Die ist aber so klein und das Dings so glänzend, dass ich das nicht gut fotografieren kann.

Das hört sich jetzt alles ganz locker-flockig an, aber es gab schon einige Momente, in denen ich nur wimmernd und weinend auf dem Sofa lag. Die Wundschmerzen wurden schon besser, die Innendrinschmerzen sind noch gleich, und die Nervenschmerzen fangen gerade erst an.

Nach der Nummer im letzten Jahr ist das aber alles Kleinscheiß.

Und auch das nächste Highlight steht schon an: Karpaltunnel-OP. Nächste Woche bin ich beim Neurologen, der … irgendwas vermisst. Am Arm.

Stay tuned.