Archiv der Kategorie: Alextravaganza

Alextravaganza, Tag 24

Cutting Crew Double Whammy. Achtziger-Jahre-Nostalgie. Blau.

Auf einem wohlverdienten Platz 14 in den Alextravaganza-Charts: Cutting Crew mit I Just Died In Your Arms Tonight.

Hach. Schön.

Wenn ihr alt genug seid und euch an die 80er erinnern könnt: War es damals nicht durchaus positiv, wenn man anders war als die anderen? Nicht nur im ganzen Entertainment-Bereich (schon die Namen! Dead or Alive! Dexy’s Midnight Runners! Strawberry Switchblade!), sondern auch im „echten“ Leben?

Heute wird viel Wert darauf gelegt so zu sein wie andere. Ich finde das schade. Und es bricht mir das Herz, dass wir uns nicht mehr dagegen wehren.

Und noch was zum Abheulen:

Und ich finde, Blau wird als Farbe überbewertet. Unterschätzt: Kamel. Beige. Grau.

Alextravaganza, Tag 23

Fleischloser Freitag: Früchte, Obst, Gemüse. Tipps zur Kinderinformation.

Übrigens, bevor ich es vergesse: Über das Wochenende blogge ich nicht so halblive wie gewohnt, ich bin nämlich zu Besuch bei meiner Patennichte, die Geburtstag hat. Aber keine Panik, ich blogge vor. Täglicher Besuch lohnt sich also weiterhin.

Der Tageshit ist heute mal wieder von R. Kelly: Happy People. Wieder mal ein Step-Song, und wenn ich mir das so ansehe frage ich mich: Ist das nicht der New York Hustle?! Ich verwende ja nur ungern inoffizielle Videos, aber das hier war einfach so gut, das will ich euch nicht vorenthalten:

Ich steh total auf Gebärdensprache.

Originaleres Video gibt es übrigens bei Clipfish.

Jetzt aber direkt zur Belehrung des Tages:

Obst, Gemüse, Früchte, was ist denn da der Unterschied?

Liebe Leute. Das ist doch nicht so schwer. ´

Definition A:
Gemüse: eher pikant im Geschmack bzw. der Zubereitung. Salat. Kartoffeln. Kohl. Erbsen.

Obst: eher süß im Geschmack bzw. der Zubereitung: Erdbeeren. Pflaumen. Äpfel. Rhabarber.

Definition B:
Frucht: hat nix mit Geschmack per se zu tun. Frucht ist, was an der Pflanze nach der Befruchtung da entsteht, wo vorher die Blüte war. Apfel. Erdbeere. Pflaume. Erbse.

Gemüse: hat nix mit Geschmack per se zu tun  Gemüse ist prinzipiell alles außer der Frucht, also Blätter, Stengel, Wurzeln. Salat. Sellerie. Kartoffeln. Gelbe Rüben.

Wenn also jemand wissen will, was der Unterschied zwischen Früchten und Gemüse ist, lautet die richtige Antwort: Lern erst mal eine richtige Frage zu stellen, du Vollbrot.

Außer es handelt sich bei den Fragestellern um Kinder. Denen erklärt man das gefälligst sachlich und verständlich. Begriffe wie Sammelnussfrucht, Fruchtgemüse und Kernobst sind dabei tunlichst zu vermeiden.

Alextravaganza, Tag 22

Haare waschen. Motown-Zicken.

Ja, ich weiß, ich weiß, ich kann mir genau vorstellen was ihre jetzt denkt: Haare waschen, ganz einfach, was will mir die Alte mir da erzählen, banaler geht’s ja wohl nicht.

ABER.

Ich habe festgestellt, dass es sage und schreibe einen (in Zahlen: 1) richtigen Weg zum sauberen Haar gibt. Folgt mir auf diesem Weg! (Ob ich vielleicht eine Haarwaschsekte aufmachen sollte? Lohnt sich das steuertechnisch?)

  1. Richtiges Shampoo kaufen. Folgt dabei dem alten Grundsatz: Shampoo ist für die Kopfhaut, Spülung für die Haare. Wer gar nicht zurechtkommt im Dschungel des Haarpflegeregals, der kann auch eine Verkäuferin oder einen Verkäufer um Hilfe bitten. Dafür und für alle anderen Drogeriezwecke empfehle ich dm. Da ist das Personal freundlich und gut ausgebildet.
  2. Haare ordentlich nass machen. Ja, lacht ruhig. Das dauert aber länger als man denkt, vor allem wenn man eher dickes und gesundes Haar hat. Klatschnass machen. Ich bevorzuge eher handwarmes Wasser, sehr heißes Wasser soll die Kopfhaut irritieren. Kann ich nicht beurteilen, ich mag’s einfach nicht so gern. Ich würde also raten, einfach eine angenehme Temperatur anzusteuern.
  3. Shampoonieren. Dabei dem abgedroschenen Rat aus Frauenzeitschriften folgen: Kleinen Klecks Shampoo in der Hand aufschäumen. Da wir das Shampoo für die Kopfhaut gekauft haben (siehe oben), auch nur die Kopfhaut damit waschen. Massagestärke dabei dem eigenen Wohlempfinden anpassen. Lange Haare braucht ihr nicht bis in die Spitzen einschäumen, die werden beim Ausspülen mitgewaschen.
  4. Sorgfältig ausspülen. Bis die Haare quietschen. Wer kurze Haare hat oder keinen Conditioner verwendet, der ist jetzt schon fertig. Wasser sanft (!) aus dem Haar pressen, mit Handtuch leicht vortrocknen. Nach Wunsch weiterbehandeln.
  5. Alle anderen: Ebenfalls Wasser sanft (!) aus dem Haar pressen, mit Handtuch leicht vortrocknen. Conditioner wirkt so viel besser und kann auch sparsamer verwendet werden.
  6. Für das spezielle Haarproblem bzw. die erwünschte Wirkung ausgesuchten Conditioner in die Haare geben und nach Packungsangabe einwirken lassen. Lange Haare brauchen am Ansatz meist keine große Pflege, die Längen dagegen schon. Ich mach das immer so: Haare mit der Hand im Nacken zum Pferdeschwanz zusammenfassen. Alles darüber bleibt unkonditioniert, der Rest bekommt Pflege ab.
  7. Sorgfältig ausspülen (bis es quietscht). Wer mag, kann noch mit ganz kaltem Wasser nachspülen, für eine geschlossene Schuppenschicht und Extra-Glanz. Ich mach das auch immer, mache aber keine Vergleichsfotos, kann die Wirkung also nicht beschwören.
  8. Trockenprozedere wie gehabt.
  9. Wer ein Serum verwendet (gegen Spliss oder Frizz, für Glanz o.ä.) kann das übrigens sehr gewinnbringend in klatschnassem Haar verwenden, es verteilt sich da meiner Erfahrung nach sehr viel besser und gleichmäßiger.

So, und jetzt haben wir die Haare schön.
Die Haare schön haben auch diese Damen hier, die sich auf Platz 16 der Alextravaganza-Charts finden: The Supremes mit Baby Love.

Bild ich mir das ein oder tut Diana Ross nicht mal mehr so, als wäre sie ein Mitglied der Band?
Ich wette die ist voll die eingebildete Zicke.

Alextravaganza, Tag 21

­Lupin-Update. Ein Hoch der Alphabetisierung. Senfbrote. Agatha Christie.

Ok, das Lied du jour heißt Anyone Of Us, gesungen wird es vom sehr niedlichen Gareth Gates. Der Bub profitiert extrem von meiner Schwäche für Stotterer. Aber auch sonst ist er gut!
Ihr wisst ja vielleicht inzwischen, dass ich Unoriginalvideos nicht so gerne mag, heute mache ich aber mal eine der seltenen Ausnahmen. Gareth Gates, live in Taiwan, begleitet von einer einsamen Gitarre.
Sehr schön.

Eine Nachricht an meine treuen Leser: Keine Panik mehr wegen der gestrigen Niedergeschlagenheit. Lupin der II. hängt. Das Universum hat mich also doch noch ein bisschen gern.

Lesen ist wichtig.
Schreibt man heutzutage in der Schule eigentlich noch Diktate? Weiß es jemand? Ich war immer gut in Diktat, und dafür gibt es einen einfachen Grund: Ich habe viel gelesen. Meine Mutter hat das auch immer sehr gefördert. Mein Bruder und ich waren Stammkunden in unserer Gemeindebücherei, und wir gehörten zu den Privilegierten, die mehr als 2komma3 Bücher pro Ausleihvorgang mitnehmen durften. Die wussten ja, dass wir das bald wieder bringen. In guten Zustand, das muss man auch sagen! Wir waren mustergültige Leser.

Ich meine mich zu erinnern, dass mein Bruder auch mal kurz in der Bücherei gearbeitet hat. Cool eigentlich, warum hab ich das nie gemacht?!

Und dabei fällt mir auch ein, dass ich vor ganz langer Zeit auch mal Bibliothekswissenschaften studieren wollte. Das gab es aber nur an wenigen Unis, die Wartelisten oder Zulassungsbeschränkungen hatten. Hm. Das bedeutet ja, dass mein Studium nur zweite Wahl war … hab ich lange nicht mehr dran gedacht.

Jedenfalls. Lesen war für mich immer die einzig wahre Freizeittätigkeit. Ist es immer noch. Es gibt kaum was Besseres als sich mit einem guten Bucht irgendwo hinzuzfläzen und es in einem Rutsch durchzulesen. Mit ausreichend Proviant zur Hand, versteht sich. Sprich: Tee. Äpfel. Wurschdbrod. Ich hatte als Teenager mal eine Phase, in der ich gerne Senfbrot gegessen habe. Das ist das gleiche wie Butterbrot, nur eben mit Senf statt Butter. Ja, bäh, schon klar, ich fand’s aber klasse. Die Bücher die ich damals gelesen habe sind auch heute noch problemlos an den gelben Flecken auf den Seiten zu erkennen.

Heute bevorzuge ich nicht-schmutzendes Finger Food. Ist en Aufwand oft wert, wenn man sein Wurschdbrod in handliche Portionen schneidet!
Und ich verwende Servietten.
Aus Stoff.

🙂

Was ich sagen wollte: Bücher sind klasse. Ich kann mir gar nicht vorstellen, ohne Bücher zu leben, für mich ist Lesen ganz natürlich, so wie Atmen, Essen, Trinken.

In Büchern sieht man alles auf einmal, die eigene Welt, und eine ganz andere Dimension, den eigenen Standpunkt und den Standpunkt aller anderen auch. Ich brauch das, und vielen meiner Freunde geht das auch so. Sind wir einfach noch eine andere Generation? Bildungsbürgertum? (Kann man Bildungsbürgertum sein wenn man ganz normale Eltern hat?) Ich kann mich sogar noch an mein erstes eigenes Buch erinnern: 1, 2, 3, Bären sind im Haus. Das habe ich zu Weihnachten bekommen, in dem Jahr in dem ich eingeschult wurde.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mein erstes Agatha-Christie-Buch in der vierten Klasse gelesen habe (heimlich, natürlich! Meine Mutter hat zwar Lesen unterstützt, aber war schon auf altersgerechten Lesestoff bedacht). Der Mann im braunen Anzugwar das, in einem Doppelband mit einer Poirot-Geschichte, die in einem Mädcheninternat spielte. Taubenschlag irgendwas. Die Katze im Taubenschlag, genau.

Ich lese auch heute noch mit Vorliebe Krimis, an den Geschichten mit frühkindlicher Prägung scheint also tatsächlich was dran zu sein.

Falls ihr manchmal Einsatz in vier Wänden anschaut, oder ähnliche Einrichtungsrollkommandodokus, ist euch da schon mal aufgefallen, dass die Leute keine Bücher haben? Was machen die in ihrer Freizeit?!

Am schlimmsten finde ich das bei den Kindern – fette Playstation oder Wii (soll nicht gegen Spielkonsolen gehen!), aber kein einziges Buch weit und breit. Ist doch kein Wunder wenn die Kinder dann aufwachsen und asoziales Gesockse werden. Asoziales Gesockse ohne Rechtschreibung, Sprachgefühl, und ohne Bildung sowieso.

Gebt’s zu, ihr habt den Ausdruck auch vermisst.

Alextravaganza, Tag 20

Unsonntagsblues. Cry Me A River.

Heute ist wieder so ein Tag, an dem mich meine Alextravaganza-Charts nicht durch ihren erlesenen schlechten Geschmack beeindrucken, sondern durch ihr Gespür für den Moment: Cry Me A River von Julie London.

Warum ich so weine?

Meine Jalousie Lupin (siehe vorgestern) hat doch nicht so gut gehalten. Um ein Abstürzen zu verhindern, wollte ich sie ab- und neu anmontieren. Hat auf fulminante Weise nicht geklappt. Für jeden anderen Menschen mag das ärgerlich sein. Für mich ist sowas Anlass für eine Existenzkrise.

Immer wenn mir was nicht gelingt – wie zum Beispiel eben das Lupin-Anbringen, oder am Sonntag der Streuselkuchen – ist das eben nicht einfach nur Pech, oder eine ärgerliche Fehlleistung.

Für mich ist das eine Nachricht des Universums, dass ich eine wertlose Person bin.

Mein Gehirn weiß dass das Blödsinn ist (warum sollte das Universum mit so einer wertlosen Person wie mir reden?!), aber der Rest meiner Persönlichkeit ist davon überzeugt.