Alextravaganza, Tag 29

So you feel misunderstood? Well baby, have I got news for you.

Am anderen Ende des Siechtums. Glücklicherweise habe ich nicht nur Hypochondererbgut, sondern auch eine grundrobuste Konstitution! Deswegen habe ich den Anflug von Erkrankung gut weggesteckt, nur durch Konsum von Tee und heißer Milch. Mit ein bisschen Schokoladenpulver drin, natürlich.

Meiner Geistesstärke hat das aber alles nichts genützt, ich bin im Kopf wie leergefegt.

Ich weiß nur eines: Mich nervt dieses Getue um den Tod von Stephen Gately. Jetzt sind alle bass erstaunt, dass er an „natürlichen Ursachen“ (einem Lungenödem) gestorben ist.  Er war ja schwul, also hätte er ja auch an was Schwulem sterben müssen, das kann man von den Leuten ja wohl erwartenJa Herrgott, auch Schwule sterben an unschwulen Sachen! Verkehrsunfälle zum Beispiel. Ok, das ist mir jetzt erst beim Tippen aufgefallen, dass das missverständlich sein könnte.

Aber wer mich kenn, weiß auch: Ich mache keine Wortspiele, und finde sie auch bei anderen nicht lustig.

Gna.

Ich will gar nicht wissen, was die Bild zu sowas schreibt. Ich kann morgens schon kaum mehr die Schlagzeilen auf der Bild-Werbung anschauen, da wird’s mir meist ganz anders. Aber beim Vorbeiradeln extra den Blick abzuwenden scheint mit doch etwas zu gefährlich zu sein.

Ich rege mich auch jedesmal tierisch bei dieser Fernsehwerbung auf, bei der „Prominente“ dastehen und sagen, wie toll die Bild über sie Bescheid weiß. Schämen die sich nicht? Mit so etwas gemeinsame Sache zu machen?

Die Bild ist keine Zeitung, die ist ein Geschwür. Jedesmal wenn jemand etwas in der Art von „die verstehen ihr Handwerk“ sagt, wird es mir am ganzen Körper schlecht. Die verstehen weder ihr Handwerk noch die Grundsätze der Menschlichkeit.

Ich bin kein Fan der Bild.

Apropos Medien, apropos Klasse, apropos schwul: Was wäre denn eine schwule Todesart? Zu Tode gefistet? Ich komme darauf wegen des Fisting-Versprechers, hat den jemand mitbekommen?

Das ZDF beweist Souveränität und hat den Versprecher im Internet bereitgestellt: „Fisting“ statt „Phishing“.

Hut ab. So macht man das.

Ich gehe jetzt und mache mir noch eine heiße Schokolade, und ihr hört euch Platz 9 (NEUN? Das kann doch gar nicht sein, oder?! Mein Königreich für einen Mathematiker!) der Alextravaganza-Playlist an: Strong Enough von Cher.

Drehen Sie Ihr Gerät lauter!

Geiler Song – aber das waren noch Zeiten, als der iMac so cool war, dass er in jedes Musikvideo reingezwängt wurde!

2 Gedanken zu „Alextravaganza, Tag 29

  1. Du hast völlig recht mit deiner Einschätzung der BILD Zeitung. Diese Werbekampagne mit den Promis ist ja wohl echt das Hinterletzte, vor allem weil das sicher auch die Promis sind, die sofort vor Gericht gehen, wenn irgend etwas Unangenehmes über sie in der BILD publiziert wird.´Wobei man dann nur sagen kann, recht geschieht es ihnen. Wer mit dem Feuer spielt …

    Und das mit Stephen Gatley, auch so eine Sache. Zunächst schien ja Boyzone nur aus Ronan Keating zu bestehen, dann durch sein Coming Out plötzlich viel Rummel um Stephen Gatley. Und nun hat die Presse also wieder ein gefundenes Fressen, und was noch schlimmer ist: einen größeren Gefallen hätte Stephen Boyzone gar nicht tun können. Denn kurz vor WEihnachten wird sicher eine neue Boyzone Kompilation herausgebracht – natürlich im Gedenken an Stephen Gatley – die sich natürlich viel besser verkaufen wird als sämtliche andere Boyzone Alben. Oh my, what is the world coming too.

    So, and that was my two cents‘ worth.

    Ciao, Nick

  2. Was hätte wohl unser aller Ingeborg dazu gesagt?!?! Im Todesarten Zyklus unserer Ingeborg gibts auf alle Fälle keine schwulen Sterbefälle! Und würde die Gute noch leben, würd´s ein schwuler Dreier mit mysteriösem Lebensende des Dritten wohl nicht wirklich rein schaffen. Schließlich hat man ja einen gewissen prosaischen Anspruch an sich selbst!

    Nicht, daß die Liebe und der Tod nicht prosaisch wäre – das können wir mal vollkommen geschlechtsfrei sagen. Aber Leichenflederei auf Bild-Niveau war einfach noch nie ihr Ding …

    ZDF und Nachrichtenpannen – so schnell kanns gehen, quasi aus dem FF schleicht sich da ein freudscher Versprecher der besonderen Art ein. Möchten wir mal sagen, daß die Medien einfach nicht mehr das sind was sie früher einmal waren. Informationsgeber mit Bildungsfaktor – aber sexuell aufgeklärt sind wir schon genug durch andere BILDungsmedien.

    In diesem Sinne – ein Hoch auf die sexuelle Revolte in den öffentlich Rechtlichen! Phish on …

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