Gute Helfer, schlechte Helfer

Ihr wisst es vielleicht: Ich mag Nagellack. Das war nicht immer so, das hat sich erst in den letzten paar Jahren ergeben.

Alles fing damit an, dass meine Nägel, die vorher immer gesund und schön und hart wie Kruppstahl waren, brüchig und blättrig und spröde wurden. An was es liegt, weiß ich nicht – Pille, Schilddrüse, Stress? Um die Schäden zu verstecken, fing ich an, immer öfter Nagellack zu verwenden. Das zieht natürlich einen ganzen Rattenschwanz an Pflegeprodukten hinter sich her, denn gerade dunkler oder anderweitig auffälliger Lack lenkt den Blick auf die Nagelhaut. Sprich: Nagelbürste,  Nagelfeile und Handcreme alleine reichen nicht mehr aus.

Weil ich mir in meinem Lackwahn umfangreiches Nagelpflegewissen angeeignet habe, will ich das heute mit euch teilen. An eurer grundsätzlichen Anlage zu robusten oder zickigen Nägeln, an eurem Gesundheitszustand und an eurer Ernährung kann ich nichts drehen, aber ich kann euch ein paar Produkte ans Herz legen.

Und von ein paar kann ich auch abraten, zum Beispiel von diesen hier:

NagelpflegeloserDas Nagelpflegeöl von essence ist ölig. Das ist aber auch schon alles, bei mir hat das keinerlei pflegende Wirkung. Kurzzeitig kann man sich allein durch die optische Wirkung gepflegte Nägel und Nagelhäute hinfälschen, aber anfassen darf man halt nix. (Kosten: ca. 2 €)

Das Nail Wax von p2 riecht gut, bringt aber nix und ist in der Anwendung lästig und unangenehm. (Kosten:  2,75 €)

Ich habe bei beiden Produkten den Eindruck, dass die einfach nur speckig-ölig auf der Haut sitzen und nur abwarten, bis man irgendetwas anfasst und sich das Zeug vom Finger reibt.

Positiv: Beide Produkte sind sehr günstig, so dass man zumindest keinen großen finanziellen Verlust erleidet.

So. Jetzt zu den Nagelwundern.

Nagelpflegegewinner

Das Keratin Bonding Gel von p2 ist gedacht als „4-Wochen-Kur zur Anwendung nach dem Entfernen der Kunstfingernägel“. Ich verwende es täglich und finde es super. Das ist seit langer Zeit – bzw. überhaupt! – das erste Produkt, dass meine splitternden Nägel zähmt. Das Gel ist sogar so gut, dass ich es TROTZ der fehlenden Bindestriche verwende, die jedesmal wie ein Stich ins Herz sind. (Kosten: 1,95 €)

Der Nagellackentferner von ebelin macht genau das, was er soll: dunklen und Effektlack zügig entfernen. Kostet, soweit mich mein Gedächtnis nicht trügt, etwa 50 Cent und wird von mir vollstens empfohlen. Ultrawirksam, deswegen ergiebig. Der „fruchtig-frische Duft“ fällt nicht weiter unangenehm auf.

Der Neem-Nagelöl-Stift von Dr. Hauschka wohnt in meiner Handtasche. Ich verwende ihn gerne, wenn ich unterwegs bin und entweder Nervosität abbauen muss, oder wenn die Nagelhaut trocken ist und ich schnell etwas dagegen tun will. Oder einfach wenn ich ein bisschen Nagelpflege betreiben möchte. Der Stift ist unglaublich langlebig und bringt drei Ersatzspitzen mit. Ich habe meinen seit etwa eineinhalb Jahren und habe vor ein paar Wochen zum ersten Mal eine Spitze wechseln müssen. Kostet ca. 12 €, auch hier leider keine Bindestriche inbegriffen.

Ultrabalm von Lush ist eine typische Allzweckwaffe. Ich verwende es für meine notorisch trockenen, fast schon rissigen Augenwinkel (gegen die vorher noch nie etwas geholfen hat), bei angegriffener Schnupfennase, auf kleineren Schnitt-, Riss-, oder Brandwunden oder bei Blasen an den Füßen. Und eben für Nägel und Nagelhaut. Ist weniger cremig als vielmehr wachsig, schmilzt aber bei Körpertemperatur schnell. Sehr ergiebig, ich habe mein Döschen (40 ml) schon seit Dezember 2012, und habe höchstens ein Viertel aufgebraucht. Kosten: 14,50 €

HA. Gerade sehe ich, dass die auch direkt auf den Deckel schreiben, das sei eine „Allzweckwaffe“. Stimmt aber auch.