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Ich hab’s getan.

Und ihr solltet das auch.

Was ihr tun solltet? Zumindest die Petition des Deutschen Hebammenbundes beim Bundestag lesen (Petitionsnr. 11400). Das dauert höchstens fünf Minuten. Wenn ihr den Hebammen helfen wollt, dann könnt ihr die Petition mitzeichnen. Das dauert, wenn ihr noch nicht angemeldet sein solltet, nochmal fünf Minuten, inklusive Wartezeit auf die Mail vom Bundestag.

Ich bin Mitzeichnerin Nr. 10.627. Nicht schlecht, die ist nämlich erst seit heute online. Heute ist übrigens Internationaler Hebammentag.

Und falls ihr euch fragt, warum ich das mitzeichne, wo ich doch nicht schwanger bin und es in absehbarer Zeit auch nicht werde? Ich mache das für Betty. Das ist die Hebamme, die sich bei meiner Geburt um meine Mama gekümmert hat. Meine Mutter hat sich damals für eine Hausgeburt entschieden, weil die Geburt meines Bruders im Krankenhaus in Nürnberg wohl eine äußerst negative Erfahrung war.

Meine Mutter hat immer nur gut über „die Betty“ gesprochen, ich bin also mit dem Bewusstsein aufgewachsen, dass Hebammen etwas Gutes sind. Deswegen mache ich das. Und weil sich die Betty IMMER, wenn meine Mutter sie getroffen hat, nach mir erkundigt hat.

Ich wünsche diese gute Erfahrung allen anderen Müttern, vor allem wenn sie der Entbindung mit gemischten Gefühlen entgegensehen. Und allen Kindern, denn es ist schön zu wissen, dass die Mutter nicht allein war.

Außerdem muss ich gestehen, dass es mir immer einen wollüstigen Schauer des Demokratiebewusstseins über den Rücken jagt, wenn ich eine ePetition mitzeichne.

ETA: Ich hab mit meiner Mama telefoniert: Die Betty lebt noch und ist inzwischen über 80. „Warum fragst du das denn grad heut? Ach, du hast auf der Arbeit bestimmt über den Hebammentag geschrieben …“

🙂

Reisen nach Kuriosistan

Bevor es zu spät ist, will ich noch schnell einen Surftipp mit euch teilen:

40 Tage Buenos Aires.

Percanta schreibt in ihrem Blog über ihre Reise mit Kind & Kegel (vulgo Mann & Kind) in Argentinien. Das schönste an Reiseberichten ist ja immer, wenn man sieht wie genau es dort anders ist, ohne dass es zur Freakshow ausartet. Das ist hier sehr schön, weil eben ganz persönlich erzählt.

Die Berichte sollte man wirklich von Anfang an lesen, dann ist man am dabeiesten. Sind aber auch durcheinander gelesen ganz ausgezeichnet. Egal für welche Reihenfolge ihr euch entscheidet, sputet euch, wir sind schon bei Tag 28!

Mein Lieblingskuriosum: Die G’schicht vom Kindergarten. Das ist in Argentinien für unsere Begriffe eigentümlich bis ungeschickt geregelt.

Jedes einzelne Schuljahr (und die Kindergartenkinder gehen hier zur Schule, sie gehen lernen, und das auch im Kindergartenbereich nicht altersgemischt) beginnt mit einer „Gewöhnungsphase“. Die Kinder im 1. Jahr, also die Einjährigen, gehen die ersten vier Wochen lang nur halbstündig bis eine Stunde pro Tag, und das auch nicht immer zur gleichen Zeit: Der Enkel der Tante musste jeden Tag zu einer anderen Zeit zur „Gewöhnung“, damit er jeden Tag auf andere Kinder trifft und am Ende des Monats alle Kinder einmal gesehen hat. Am Ende des Monats ist wahrscheinlich auch das Betreuungsguthaben bei den Großeltern aufgebraucht, denn die Eltern schicken ihr Kind ja nicht aus Lust und Laune mit einem Jahr in die Kita, sondern weil sie arbeiten müssen – und das ist mit über vier Wochen täglich wechselnden Eingewöhnungs-Halbstündchen kaum zu vereinbaren, weshalb überall die Großeltern und andere Verwandte ranmüssen.

So. Und wenn ihr dann von Percanta gründlich angefixt seid, dann lest bitte alle anderen Beiträge auch noch, weil sie es alle wert sind. Ich bin natürlich sehr neidisch auf die enorm verführerischen Kategorienamen, etwa Verhört und verlesen oder Geisteswissenschaften und andere Randgruppen.

Ach ja.

Wenn ihr dann dort seid, hinterlasst auch gern mal einen Kommentar, als Blogger freut man sich über ein bisschen Feedback!

Hint hint.

RubberHatMTB

Wer gern Rad fährt, für den hab ich hier was.

Ich verfolge seit einiger Zeit den enorm unterhaltsamen Blog von RubberHatMTB, einer Gruppe eifriger Mountainbike-Fans im, na, ich sag mal „besten Alter“. Ich finde da eigentlich immer was zum Lachen, aber ich glaub in diesem Beitrag hat sich der Autor in der Schilderung seiner Leidenstiefe mehr als selbst übertroffen:

We rested for a minute or two as the tube was being replaced (…) by the guys.  Though I was left feeling very uncomfortable as both Nasher and Eeyore felt the need to discuss which hand they use whilst masturbating, I’m scared for life! So tube fixed, Jelly Babies consumed and cotton wool stuffed in my ears to stop the verbal trauma, we were off again.

😀

Irgendwann werde ich den Mut aufbringen und pretty permalinks empfehlen, damit die Links nach was ausschauen.

Und nein, ich weiß auch nicht was das mit dem RubberHat soll. Ich gehe davon aus, dass ich es gar nicht wissen will.