Ein Hoch aufs Jobcenter!*

Das ist sozusagen die Fortsetzung vom letzten Eintrag, Keep calm and carry on. Das war ja reichlich wirr, wer sich nicht mehr erinnert oder die Sache verdrängt hat (ich kann euch da keinen Vorwurf machen), sollte nochmal drüberlesen.

Für Neuleser: Ich mache mich gerade selbstständig und bemühe mich um Förderung durch das Jobcenter. Ein episches Unterfangen.

Damit ich euch nicht über Gebühr langweile, raffe ich die Geschichte ein bisschen.

Am Mittwoch vor dem Banktermin: Anruf der Jobcenterfrau: Es fehlen noch Unterlagen! Nämlich Gewerbeanmeldung, Bescheinigung des Finanzamtes und der Bank. Erkläre ihr, dass Gewerbeanmeldung wegfällt, weswegen ja FA-Bescheinigung notwendig wurde, und mein Banktermin ja erst am folgenden Tag sei, ich also vorher unmöglich die Bescheinigung bringen könnte. „Ach so.“

Donnerstagvormittag, Banktermin: Bankmitarbeiter sind verwirrt, wissen nicht genau, was gewünscht wird. Ich biete an, die JC-Frau anzurufen, damit Bank und JC direkt kommunizieren wollen. „Oh Gott, nein!“. Bankmensch bestätigt mir erneut, dass ich keinen Kredit bekomme. Ich vereinbare sofort telefonisch einen JC-Termin zur Abgabe der Unterlagen.

Donnerstagnachmittag, JC-Termin. Ich gebe die gewünschten Bestätigungen ab. Alles ist komplett. JC-Frau freut sich, gratuliert mir, wünscht mir Glück, geht von Erfolg aus. Verspricht, am kommenden Montag oder Dienstag meinen Antrag weiterzureichen, in die Abteilung, die die Zahlung anweisen soll.

Donnerstagnachmittag bis Mittwochnachmittag der folgenden Woche: Ich freue mich und verspüre seltsame Regungen, vermutlich Optimismus und Zuversicht.

Mittwochnachmittag: JC-Frau ruft an. Ich solle mich erst mal um einen Microkredit bemühen; falls ich keinen bekomme, solle ich mir das bestätigen lassen. Sie gibt mir eine Internetadresse einer Microfinanzierungsklitsche, ich sehe mir noch während des Telefonates die Seite an: Die vergeben keine Microkredite mehr. „Frau Dings,“ sage ich, „hier steht, dass die keine Kredite mehr vergeben.“ Hmm, jaa, ich solle mich da halt informieren. Ich rufe direkt bei der Microfinanzgeschichte an und erfahre, dass die tatsächlich keine Kredite mehr vergeben.

Rufe wutentbrannt beim JC-Leiter an und frage, wie das funktionieren soll, und weshalb alle paar Tage wieder neue Unterlagen etc. notwendig werden. Er verspricht, mit dem Teamleiter der Frau Dings zu sprechen, und den solle ich selbst am Freitag anrufen und besprechen, wie man die Sache beschleunigen könne. Ich solle mich auf ihn berufen.

Donnerstag: Feiertag.

Freitagmorgen: Ich rufe den Teamleiter an, erzähle die Geschichte in Kurzform, berufe mich auf den JC-Leiter. Teamleiter wirkt am Telefon sehr mufflig (kann an mir liegen, kann an der Sache liegen, vielleicht klingt er übers Telefon einfach so), sagt, er habe mit meiner Frau Dings schon gesprochen und meine Unterlagen würden jetzt ohne Microkreditchose an die Abteilung weitergereicht, die die Zahlung anweist. Geht aber halt erst am Montag, weil „heute ist niemand da“.

Jetzt bin ich mal gespannt.

(Ja, das war die geraffte Version.)

In der Zwischenzeit poliere ich www.alexandrapreis.de ein bisschen auf. Bei den Arbeitsproben muss ich die Links kontrollieren – bei meinem Baby babys.de sind gar keine Texte mehr online, weil unter diesem Namen jetzt eine neue Seite entsteht. Für Partnersuche und Sexkontakte.

*Oder: Ein Sarkasmus-Font muss her.