Archiv der Kategorie: DGEK

Komplett vertane Zeit

Ich danke euch für jedes gedrückte Däumchen, allerdings war das heute nicht wirklich nötig.

Es stellt sich heraus, dass die Dame, bei der ich den Termin hatte, nicht wirklich zuständig ist und sich auch gar nicht mit dem Thema auskennt. Außerdem wäre sie sowieso nicht die richtige Ansprechpartnerin gewesen, weil sie Ende Januar beim Jobcenter aufhört.

Auf meine Bemerkung, ich sei aber extra zu ihr geschickt worden, meinte sie: „Ja, das hätte die Kollegin eigentlich wissen müssen, dass das nicht passt.“ Und ich solle doch mit einer anderen Kollegin sprechen, die kenne sich damit aus. Leider ist die gerade im Urlaub.

Und das Elend geht weiter .

Lustig ins neue Jahr

Wieder da! Das Schönste an den Feiertagen ist ja, dass man hinterher wieder nach Hause kann.

Ich war über Weihnachten bei meiner Familie. Dieses Jahr habe ich zum ersten Mal bei meinem Bruder übernachtet, der sein Haus ausgebaut hat und jetzt auch Gäste unterbringen kann. Ich konnte also nicht nur ein bisschen Zeit mit Bruder und Schwägerin verbringen (und sogar ein ganz kleines Bisschen mit den Teenienichten), sondern es wurden neben Kost und Logis auch Katzen bereitgehalten!

Rudi

Charly

Ich wurde von allen Seiten reichlich beschenkt, unter anderem bekam ich sechs Packungen Tee, Nagellacke, eine Bienenwachskerze, eine kuschlige Kuscheldecke, und natürlich weitere Vögel für meinen Baum!

Weihnachtsvögel

Die zwei habe ich für das Bild an mein Adventsarrangement geklipst, das hätte ich bei der Eule auch machen sollen. Im Baum war die praktisch unmöglich zu fotografieren, ich musste sie also schnäde händisch vor die Wand halten.

Baumeule

Wem das an Information genügt, darf jetzt weitersurfen.

Alle anderen können sich hier an meiner Geschichte vom Jobcenter erfreuen. Die wird euch beim Übertritt ins neue Jahr ein hysterisches Lachen bescheren.

Ihr erinnert euch, dass ich ALG I bezogen habe. Das ist jetzt vorbei, der Anspruch lief nur bis Mitte Dezember.  Schon Mitte November hat mich die Arbeitsagentur in einem Brief darauf hingewiesen. Falls ich ALG II, auch bekannt als Hartz IV beantragen möchte, sagte die Arbeitsagentur, so könne ich das persönlich, schriftlich oder telefonisch machen. Die geübte Behördengängerin weiß schon jetzt, dass das so nicht stimmen kann.

Ein Anruf im Call Center bestätigt: Das geht nur persönlich, ich solle doch bitte zum Jobcenter gehen und mir die Antragsformulare holen.

Ich gehe also persönlich hin, und nach zweieinhalb Stunden mit zwei unterschiedlichen Ansprechpartnerin bin ich stolze Besitzerin vierer unterschiedlicher Formulare (auszufüllen) und einer Liste mit Dokumenten (mitzubringen). Das war am 28. November, ich hatte dann bis zum 19. Dezember Zeit, alles ordentlich ausgefüllt und alle angeforderten Unterlagen wieder zurückzubringen.

Lustige Highlights in diesem Abschnitt:

– beim Gespräch mit der ersten Dame sitze ich im gemeinsamen Eingangsbereich von Arbeitsagentur und Jobcenter. Keine eigenen Büros, nur mit Pflanzen abgetrennte Arbeitsbereiche. Das Konzept Diskretion hat hier keine Heimat gefunden.

– während des Gesprächs erklärt mir Dame 1 wortreich, wie ich mich jetzt zu verhalten habe. Ich nehme das geistig auf, erkenne, dass alles genau so wie bei ALG I ist, und frage: „Also alles genau wie bei ALG I, oder?“ Das weiß die Dame leider nicht, weil sie ja mit der Arbeitsagentur nichts zu tun hat und es da ja gar keine Berührungspunkte gibt. In mir rühren sich leichte Zweifel am Wahrheitsgehalt, wegen der räumlichen Situation (siehe oben) und der Tatsache, dass ihr Kollege von der Arbeitsagentur knappe zwei Meter Luftlinie sitzt.

– Dame 1 macht mir zweimal eindrücklich klar, dass ich jetzt jede zumutbare Stelle annehmen muss

– Dame 2, zu der mich Dame 1 höchstpersönlich bringt, erklärt mir wortreich, wie ich mich jetzt zu verhalten habe. Ich nehme das geistig auf, erkenne, dass alles genau so wie bei ALG I ist, und frage: „Also alles genau wie bei ALG I, oder?“ Das weiß Dame 2 leider nicht, weil auch sie ja mit der Arbeitsagentur nichts zu tun hat und es da ja gar keine Berührungspunkte gibt.

– Dame 2 macht mir zweimal eindrücklich klar, dass ich jetzt jede zumutbare Stelle annehmen muss. Ich raffe meinen ganzen Mut zusammen und erkläre, dass ich ja bisher noch keine zumutbare Stelle abgelehnt habe. Dame 2: „Ja gut, es geht ja eigentlich darum, dass Sie jetzt Stellen annehmen müssen, die nichts mit Ihrer Ausbildung zu tun haben.“  Ich: „Ja gut, aber das Problem ist ja, dass mich für alles andere ja eh keiner einstellt!“ Habe das Gefühl, Dame 2 meint trotzdem, dass ich nur arbeitslos bin, weil ich mir zu gut für niedrige Arbeiten bin.

– Dame 2 möchte, dass ich eine Eingliederungsvereinbarung unterschreibe. Ich frage, wie das funktioniert, weil ich ja immer noch eine EGV mit der Arbeitsagentur habe, und ob  dann beide Verträge für mich gelten, oder ob die EGV des Jobcenters die EGV der Arbeitsagentur sticht oder wie oder was. Weiß sie auch nicht. Immerhin darf ich den Wisch mit nach Hause nehmen und in Ruhe durchlesen. Das war bisher noch nie so, bei den Arbeitsagenturleuten musste das immer sofort unterschrieben werden.

 

Tja. Das war aufregend.

Um meine Vermögensverhältnisse zu dokumentieren, brauche ich auch eine Auskunft über meine Lebensversicherung. Die kommt erst nach zwei Wochen, aber zur Not hätte ich auch ohne die den Antrag stellen können.

Unter Fluchen und Tränen habe ich die Formulare ausgefüllt, die ganz deutlich absichtlich so unverständlich wie möglich gestaltet wurden. Am 10. Dezember wollte ich die zuständige Frau, nennen wir sie Dame 3, anrufen und einen Termin zur Abgabe vereinbaren. Erreiche Dame 3 nicht. Genauso am 11. Dezember, am 12. nachmittags dann endlich Erfolg.

Dame 3 klagte erst lange, dass es ja jetzt schon so spät sei, und sie keinen Termin mehr frei habe, und auch wenn sie einen hätte, würde das ja vor den Feiertagen eh nicht mehr bearbeitet, weil ja alle im Urlaub sind. Wunderbarerweise gab sie mir dann trotzdem einen Termin für den darauffolgenden Montag. (Ich habe nicht gefragt, warum ich Zeit bis zum 19. hatte, wenn das ja eh zu spät war)

Beim Termin lief dann zuerst alles sehr gut, und sie lobte mich für die ordentlich ausgefüllten Formulare und die vollständigen Unterlagen. Die Freude endete mit dem Formular über die Vermögensverhältnisse.

Ich bin zu vermögend.

Ja, ich war auch überrascht.

Es ist also so, dass der Rückkaufswert meiner Versicherung höher als der Freibetrag ist, der mir zusteht.

Meine Möglichkeiten leut Dame 3: Entweder Lebensversicherung auflösen und das Geld verbrauchen, oder den Vertrag ändern, so dass er einen Verwertungsausschluss beinhaltet. Das bedeutet, dass ich das Geld erst im Rentenalter bekomme, und vorher nicht ans Geld komme.

Die zweite Lösung scheint mir vernünftigter, weswegen ich das bei meinem Versicherungsunternehmen beantragt habe. Natürlich geht das nicht so schnell, und ich habe die geänderte Police jetzt immer noch nicht. Das bedeutet allerdings, dass ich so lange vermögend bin, bis ich den Brief der Versicherung habe. Dann kann ich wieder zum Jobcenter und Hartz IV beantragen. Bis dahin bekomme ich kein Geld.

Auch lustig war, dass mich Dame 3 zwei Tage nach unserem Termin angerufen hat und meinte, sie habe sich jetzt mit Kollegen Gedanken gemacht, ob es nicht doch eine bessere Lösung gibt.

Was sie gefunden habe: Ich kann so viel Geld aus der Versicherung entnehmen, dass ich unter den Freibetrag komme, und mir dann von dem Geld ein Auto kaufen. Das ist ja bis zu einem Wert von 7.500 Euro geschützt. Und weil sie mit den Kollegen von der Arbeitsvermittlung gesprochen hat, konnte sie mir auch sagen, dass mich das gleich viel vermittelbarer machen würde.

Ich habe nicht gefragt, wie ich aus dem Hartz-IV-Regelsatz von 382 € noch das Geld herausstricken soll, um Versicherung, Steuer, Sprit etc. zu zahlen.

Und nächstes Jahr erzähle ich euch den Schwank vom Vorstellungsgespräch in Hamburg. Ebenfalls ein garantierter Schenkelklopfer!

 

Das. Glaubt. Einem. Keiner. – Mal wieder!

Eigentlich muss ich gar nichts schreiben in Sachen Betreutes Bewerben. Ich schreibe einfach die besten Bon-Mots auf, die brauchen gar keinen weiteren Kommentar.

„Neger darf man ja nicht mehr sagen … meine Lieblingsgeschichte war immer Zehn kleine Negerlein, und in der Schule hatten wir einen Nickneger im Klassenzimmer.“

„Wer sich mit negativen Dingen beschäftigt, hat auch negative Botenstoffe, und dann wird man krank.“

„Krebspatienten sterben ja, weil sie keine Zukunft sehen. Wenn sie eine positive Zukunftsvorstellung hat, dann geht der Krebs weg.“

„Sie müssen sich das vorstellen: Das Internet ist erst 1989 erfunden worden!“

„Ein Video auf der Internetseite  führt bei Google immer ganz nach oben!“

„Größere Attraktivität führt zu größerer Anziehungskraft.“

Dazu kommen dann natürlich noch die von mir sowieso gehassten Fehler:

– von eigenen Erfahrungen erzählen, und daraus eine allgemeingültige globale Lösung für individuelle Probleme ableiten.

– als „Dozentin“ schon morgens wissen, dass man den Unterricht nicht halten kann, aber den Teilnehmern nicht Bescheid sagen (wir haben dem Bildungsträger ja alle Informationen über uns gegeben, abgesehen von Blutgruppe und Schlüpfergröße, ihr braucht also nicht meinen, die hätten die Telefonnummern nicht).

– willkürliche Terminverschiebungen

– Teilnehmern möglichst nicht zuhören und sich nicht um Leute kümmern, die es brauchen.

Von der Arbeitsagentur will ich gar nichts erzählen, ich bin heute halbwegs gefasst, das möchte ich nicht leichtfertig gefährden.

Das. Glaubt. Einem. Keiner. – Rouvens Geschichte

Gastbeitrag von Rouven

Meine Odyssee mit meinem Ex-Arbeitgeber

Vorwort: Nachdem ich bei Alexandra schon sehr interessiert mitgelesen habe, welche Eskapaden sie durch- und mitmacht, schreibe ich nun auch meine Geschichte. Zwar mit völlig anderer Vorgeschichte, aber unterm Strich haben wir gemeinsam: „Warum einfach, wenn es kompliziert geht?“. Wir wollen beide wieder gebraucht werden und eine richtige Tagesaufgabe haben und sind auch bereit, unterschiedlich gelagerte Opfer zu bringen.

Hier geht es zu Rouvens Geschichte.

Das. Glaubt. Einem. Keiner. Heute: Ich mag nimmer.

Mir macht noch nicht mal mehr das Bloggen Spaß, aber es ist wie Pickel ausdrücken: Es ist nicht das Allheilmittel, aber man ist hinterher erleichtert.

Sortierte Highlights:
Letzte Woche hat die Bildungsträgertante einen Teilnehmer zur Sau gemacht, der „Fehlzeiten“ wegen Arztbesuchen und Physiotherapie hat. Die Termine hat er, wie er schon mehrfach mitgeteilt hat, schon vor der Einweisung in die Maßnahme vereinbart. Das hat die Frau kaum gelten lassen, und ihn strengstens ermahnt, wenigstens für die zukünftigen Termine darauf zu achten, dass sie nicht in der Maßnahmenzeit sind.

Weil man Physio-Termine und Arztbesuche so gut auf Wunschtermine legen kann. Weiß man ja.

Es zieht sich endlos hin. Auch für euch, wenn ihr hier klickt.