Gah. Neuer Aufreger.

Heute gefunden, im Zuge der Bewertung der anonymen Geburt vom Deutschen Ethikrat (und ich zitiere aus dem Kopf, weil ich den Zugang zu dem Medizinfachblatt nur auf der Arbeit habe):

Frauen die einen Neonatizid erwägen weisen praktisch immer  einen Mangel an Problemlösungsstrategien und Kommunikationsfähigkeit auf.

Ja was, echt, wirklich?

Ich weiß nicht was mich da mehr aufregt, die kapital-arschlochige Ausdrucksweise oder die enorm banale Binsenweisheit, der damit so ungelenk Ausdruck verliehen wird.

Ich schau morgen nach und ersetze es durch das Originalzitat. Komplett mit Quelle und E-Mail-Adresse zum Beschweren.

Ich weiß nicht wie Leute täglich bloggen können, die nicht mindestens ein Dutzend wissenschaftlicher Informationsdienste im Feed Reader haben. Wenn ich mich nicht aufrege, dann fließen meine kreativen Säfte mal grad garnicht.

ETA: Ich habe das Originalzitat gefunden. Hier also im Kontext und Wortlaut:

Im vergangenen Jahr hatte der Ethikrat bei einer Anhörung überwiegend kritische Stimmen zu Babyklappen und anonymer Geburt gehört: So äußerte Professor Anke Rohde von der Abteilung Gynäkologische Psychosomatik an der Universitätsfrauenklinik Bonn erhebliche Zweifel, ob Frauen, die ihre neugeborenen Kinder töten oder aussetzen, überhaupt von Angeboten anonymer Kindesabgabe erreicht werden. Die Frauen, die einen Neonatizid erwägen, zeigten „praktisch immer Defizite bei Problemlösestrategien sowie Kommunikationsdefizite“. Eine Ausgangslage, die mit der zielgerichteten Abgabe eines Kindes in einer Babyklappe nicht vereinbar sei. In der Konsequenz, so Rohde, würden Fälle von Kindstötung durch diese Angebote nicht reduziert.