Das Handtaschenepos

Ich habe eine neue Handtasche. Bemerkenswert ist das hauptsächlich deshalb, weil ich schon seit Jahren nach einer neuen Tasche gesucht habe, aber nichts wirklich Perfektes gefunden habe. Jetzt habe ich eine, die ist immerhin … 50 % perfekt, würde ich sagen.

Handtasche Mademoiselle M8 von Zwei, blau

Meine Ansprüche an eine neue Handtasche sind klar, aber nicht besonders hoch. Finde ich.

Meine Wünsche, in keiner besondern Reihenfolge:

  1. Nicht schwarz (idealerweise rot, aber es muss ein schönes Rot sein)
  2. Aus Leder.
  3. Mit Schultergurt (ich trage die Taschen meist crossbody, alles andere regt mich nur auf)
  4. Reißverschluss oben, am besten ohne irgendeine Klappe (Reißverschluss, damit die Tasche wirklich zu ist, ohne Klappe, damit ich trotzdem schnellen Zugriff habe)
  5. 20x 25 cm groß, möglichst größer als 25 x 30 cm (Querformat, quadratisch geht grad noch so, Hochformat hat sich bei mir nicht bewährt)

 

Meine allerliebste Handtasche war jahrelang eine knallgrüne Lederhandtasche von Esprit. Die habe ich mit anno tobak (also etwa 2005/2006) in Koblenz gekauft, im Esprit-Shop im Löhr-Center, die hatten eine unglaublich große Auswahl an Taschen auf ihrem gefühlten halben Quadratmeter Ladenfläche.

Wo ich jetzt so nachdenke – eventuell war das sogar nur ein Esprit-Accessoire-Shop.

Grüne Handtasche von Esprit

Jedenfalls war die Tasche super, perfekte Größe, perfektes Alles, und halt nicht schwarz. Ich wurde so oft darauf angesprochen, wo ich die denn herhätte, die sei ja so toll … ja, war sie auch. Ich meine mich zu erinnern, dass die damals auf 100 Euro runtergesetzt war, und sie war jeden Cent wert. Seither hat Esprit ja nur noch Schrotttaschen.

Grüne Handtasche von Esprit mit dunklen Flecken auf der Seite

Leider ist die Tasche aus Nubukleder, und mit der Zeit färbten meine dunklen Jeans auf sie ab. Sie ist so verfärbt, dass ich sie nicht mehr verwenden kann, was mich enorm grämt. Noch nicht mal die Lederreinigung konnte da viel machen. Weil ich mich trotzdem nicht von ihr trennen kann, hängt sie im Schlafzimmer an der Handtaschenwand.

Zwischenzeitlich hatte ich verschiedene andere Handtaschen: Eine Textilhandtasche von Spiegelburg beispielsweise (schön, aber die muss an kurzen Griffen über die Schulter hängen, und das nervt mich) und eine Handtasche von Liebeskind (schönes Leder, aber blöde gearbeiteter Schulterriemen, viel zu groß, und furchtbar laut klimpernde Hardware). Immerhin habe ich da noch ein weiteres nerviges Detail kennengelernt, dass die perfekte Handtasche nicht haben darf: Handgriffe. Vor allem solche, die man nicht wegmachen kann. Ich trage Handtaschen nie in der Hand oder in der Ellenbogenbeuge, weil mich das, ihr ahnt es, nervt.

Etwa drei Jahre lang (!!!) habe ich eine Lederhandtasche genutzt, die mir eine Freundin überlassen hat. Leder, an sich gutes Format, gute Qualität. Leider nicht perfekt, weil sie ein bisschen zu hochformatig ist und ich mit der Klappe (mit Magnetverschluss) rumfummeln muss. Das sehr schöne dunkelbraune Leder passt nur zu wenigen meiner Kleidungsstücke.

Vor einigen Monaten habe ich bei einem Gewinnspiel eine Bree-Handtasche gewonnen, die Barcelona 11 in Rot. Riesengroß, praktisch für Einkäufe, maschinenwaschbar. Tolles Rot. Nylon. Unabmachbare Handgriffe.

Das war also auch nicht das Gelbe vom Ei, meine Handtaschensuche ging weiter.

Ich war schon vor dem Gewinn ein Fan von Bree-Taschen, und da gibt es auch eine fast perfekte Tasche: die Nola 2. Nola 1 ist zu klein, Nola 3 zu groß. Nola 2 aber: Gutes Format, gute Größe, Leder, Schultergurt, Reißverschluss oben, und natürlich die tolle Bree-Schlüsselschlange. Schwarz und blau sind sozusagen die Standardfarben, dazu gibt es ein paar saisonal wechselnde Farben. Aktuell ist das „Smoke“, ein sehr schönes Grau, wenn ich meinem Bildschirm glauben darf. Ich sträube mich aber, 170 Euro für eine Handtasche ausgeben. Wenn es die mal im perfekten Rot gibt, kann ich natürlich für nichts garantieren.

Meine nächste Anlaufstelle: Picard. Ich habe mir sogar eine Tasche bestellt, die Schultertasche „Pina“ in Blau. Die war auch wirklich nicht schlecht, aber das Blau war halt so viel weniger schön als auf dem Foto … Pina musste wieder zurück.

Dann fiel mir ein, dass ich bei Annette von Lady of Style schon öfter Taschen von Zwei gesehen hatte, beispielsweise hier oder hier.

Dass Annette mehrere Zwei-Taschen hat, war mir Empfehlung genug. Ich habe mich also für die Mademoiselle M8 entschlossen – obwohl sie nicht aus Leder ist und der Preis mir für eine „Plastik“-Tasche“ normalerweise viel zu hoch wäre! – und sie bestellt. Fast wäre es übrigens die M11 geworden, wäre da nicht diese Klappe gewesen.

Handtasche Mademoiselle M8 von Zweii mit kurzem Riemen

Ich finde die M8 wirklich gut. Form und Format sind ok, das Material wirkt überhaupt nicht schundig. Sie hat zwei Riemen, einen kurzen (siehe Foto)  und einen langen, etwas breiteren. Beide können abgenommen werden, und was ich besonders gut finde: Die Karabinerhaken klimpern überhaupt nicht und sind drehbar – der Riemen verdreht sich also nicht. Also, er kann sich schon verdrehen, aber es ist halt wurscht.

Handtasche Mademoiselle M8 von Zwei, Karabinerhaken am Riemen

Eventuell könnte die Tasche noch ein bisschen querformatiger und tiefer sein (die online angegebenen 10 cm sind ein bisschen optimistisch), aber alles in allem – wirklich gut!

Reißverschluss der Handtasche Mademoiselle M8 von Zwei

Die Tasche ist übrigens blau, „sky“.

Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich mir dabei gedacht habe. War die Tasche in Rot vielleicht vergriffen? War ich skeptisch, ob das Rot auch wirklich schön ist? Ich weiß es nicht. Fakt ist: Das Blau ist schön, aber unerklärlicherweise habe ich in dieser Saison viele blaue Oberteile, und Tasche passt eigentlich zu keinem einzigen davon.

Könnte ich in der Zeit zurückgehen, würde ich sie vermutlich in Platin  oder Graphit  bestellen, die Farben könnten zu so ziemlich allem passen.

Behalten habe ich sie trotz meiner Zweifel übrigens hauptsächlich deswegen:

Handtasche Mademoiselle M8 von Zwei mit Kratzspuren im Material

Ich hatte die liebe Mademoiselle probegefüllt, um zu sehen, ob alles reinpasst. Dann lag sie auf dem Küchentisch, und natürlich musste Louie nachsehen, was dieser Neuzugang bei uns will.

Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass meine Handtaschensuche damit abgeschlossen ist.

 

Dieser Blogpost ist tragischerweise NICHT gesponsert! Falls Sie Handtaschen herstellen und/oder vertreiben, melden Sie sich gerne bei mir: kontakt@aproposgarnix.de