Der Schnuddelhong.

Oh pardon, sind Sie der Graf von Luxemburg? Oh pardon, sind Sie der große Mann von Welt? Das ist das Lied, dass ich jedesmal im Ohr habe, wenn ich mit meiner Freundin U. telefoniere, die in Luxemburg lebt.

Solltet ihr zu den unglücklichen Spätgeborenen gehören, die das Lied nicht kennen, bitte:

Also.

Freundin S. und ich haben Freundin U. und ihren Partner R. in Luxemburg besucht. Es war sehr schön, wir haben eigentlich nur geredet und gegessen und sind in der Stadt rumgelaufen (ja, außenrum hat’s noch ein bisschen Land, aber wir waren halt in der Stadt Luxemburg). Der perfekte Städtetrip! Gut, wäre noch besser gewesen, wenn ich meine Knöchelbandage und mehr als nur eine der hochkarätigen Schmerztabletten dabeigehabt hätte, aber frau kann halt nicht an alles denken.

Ich kann Luxemburg als Reiseziel nur empfehlen. Sehr schön, gutes Essen, und man kommt mit Deutsch, Englisch und stockendem Französisch gut durch. Lëtzebuergesch muss man nicht zwingend können.

Ich bin ja von Essen und Sprache leicht zu begeistern, meine Highlights waren dementsprechend (außer mal wieder Freunde zu treffen, die ich schon über ein Jahr lang nicht mehr gesehen habe):

1. Schnuddelhong (luxemburgisch für Truthahn)

2. Croissants vom Oberweis

3. Macarons vom Oberweis (amande-framboise!)

4. Rieslingspaschtéit (en croute) vom Oberweis

Außerdem:

5. Tageskarte: 4 Euro (FÜR DAS GANZE LAND)

6. Diese wunderschöne Regenschirmdeko:

Dem Graf von Luxemburg seine Regenschirme

Auch schön: Ich habe im mudam für eine Blogfreundin eine Geburtstagskarte und ein kleines Geschenk gekauft. Die luxemburgische Post hat das innerhalb zweier Tage nach London transportiert (!!!), und die Empfängerin (Tina vom Blog colourliving – ich empfehle euch das aus tiefstem Herzen, das ist gut) hat sich gefreut. Hach.

Zusammenfassend: Alles super. Freunde, gutes Wetter, bisserl was einkaufen …

(obligatorisches Souvenir-Foto – auf dem allerdings zwei Sorten Shampoo, ein Duschgel und noch irgendwas fehlt)

Freude auch bei der Ankunft zu Hause: Auf mich wartete ein Päckchen von Rossmann, mit Nagellacken zum Testen! Die Lacke bekommen ihren eigenen Blogpost, keine Sorge, ich weiß doch, dass euch das alle interessiert.

Man sollte glauben, im Vergleich zu diesen aufregenden Erlebnissen verblasst alles, aber meine nächste Sache hält allem stand:

Ich habe eine Katze!

Genauer gesagt einen Kater.

Einen Gebrauchtkater.

Long story short: Seine vorige Besitzerin (die Großtante meiner Freundin S.) kann sich aus Altersgründen nicht mehr um ihn kümmern, und deswegen habe ich ihn jetzt.

Etwas weniger short: Ich hatte die Tante F. meiner Freundin S. gebeten, mir bei der Katzenbeschaffung behilflich zu sein. Ursprünglich hatte ich zwei junge Katerchen „bestellt“. Nach zwei Wochen hatte ich aber immer noch keine Katzen, und ich dachte mir so – heimradelnd vom Einkaufen, wie man halt so vor sich hindenkt -: „Am praktischsten wäre es doch, wenn einfach jemand kommt und sagt ‚Alex, meine Mutter/Tante/Oma ist krank/tot, wir wissen nicht, was wir mit der Katze machen sollen, willst du die nicht?“

Nächster Tag: Geburtstagsfeier der Freundin S., und deren Tante F. kommt zu mir und fragt mich: „Alex, würdest du auch ein älteres Tier nehmen? Meine Tante kann sich nicht mehr um ihren Kater kümmern …“

Mein Leben, eine Wundertüte.

Ach, und das ist er:

Gebrauchtkater

Wurde geliefert mit dem Namen „Lumpi“, das finde ich aber nicht sooooo den tollen Katzennamen. Ich versuche ihn jetzt auf „Tommy“ umzustellen, das ist als Name ok und klingt nicht zu verschieden, ich will ihn ja auf seine alten Tage nicht total verstören.

Hören tut er auf beides ungefähr gleich gut.

Bisher läuft’s gut, er hat seine Umsiedelung wohl gelassen hingenommen.