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apropos garnix: Blitzumfrage

Das ist ein Thema, das mich schon seit längerer Zeit umtreibt. Einen „richtigen“ Blogpost kann ich mir dazu nicht abringen, aber irgendwas muss ich dazu sagen.

Genauer gesagt frage ich dazu, und zwar euch.

Wieviele von meinen Leserinnen wurden schon einmal ermahnt, sich nicht vergewaltigen zu lassen? Wer und in welcher Form das war, ist mir egal- Eltern, Bekannte, Kollegen, wildfremdes Gesindel, ob es nun der Rat war, sich nicht aufreizend zu kleiden und zu verhalten, nicht zu spät irgendwo hinzugehen, heimzugehen, alleine heimzugehen, mit Fremden heimzugehen, etwas zu trinken …

Und wieviele meiner Leser wurden schon einmal ermahnt, niemanden zu vergewaltigen?

 

Wie Amazon mir doch nicht das Herz gebrochen hat und am Ende alles wieder gut wurde

Voll der Aufreger! Ja, ich hab mir schon was dabei gedacht, als ich diese Kategorie angelegt habe. Heute: amazon.de.

Lange G’schicht, also holt euch Getränke. Und Taschentücher, es geht nämlich ans Herz.

So. Es ist Sonntag, ich kriege Autorennewsletter, ich will ein Buch runterladen. Amazon.com lässt mich mit meinen Anmeldedaten nicht rein. Kann vorkommen. Amazon.de lässt mich mit meinen Anmeldedaten nicht rein. Kann vorkommen, ist aber komisch. Ich versuche es mehrmals, erfolglos. „Passwort vergessen“: Kennt meine E-Mail-Adresse nicht. Die ich übrigens seit den 90ern bei amazon.de verwende.

Ich rufe also die Amazon-Not-Hotline an. Volle Punktzahl übrigens für die übersichtlichen Kontaktinformation, und dafür, dass man tatsächlich eine Telefonnummer auf der Seite findet! Noch dazu eine o800er-Nummer.

Ich rufe also an und spreche mit einer anfangs sehr netten Frau M. Ich erzähle ihr mein Problem, und wir können mein Konto schnell als meines etablieren – ich habe eine aktuelle Amazon-Rechnung rumliegen, ich kann die Titel mehrerer Bücher aufzählen, die ich unlängst bestellt habe, ich kenne die Adressen, die mit meinem Konto verknüpft sind.

So weit, so gut.

Frau M. sagt mir aber, dass die web.de-Adresse vollkommen unbekannt ist. Das ganze System kennt die nicht. Stattdessen gehört laut Frau M. zu meinem Konto die Adresse „styler_1994@hotmail.de“.

So. Interessant. Ich hatte in meinem ganzen Leben noch keine Hotmailadresse, und hätte ich eine gehabt, dann bestimmt nicht „styler_1994“. Das sage ich Frau M. auch so, zu diesem Zeitpunkt schon ein bisschen entnervt.

Sie meint aber, das sei so schon richtig, weil die ja schon seit LANGER ZEIT (ich habe leider nicht gefragt wie lange) mit den Bestellungen verknüpft sei, und ich hätte deswegen bestimmt auch keine amazon-Mails bekommen. Ich sage ihr: „Nein, ich bekomme IMMER die Bestellbestätigungen und Versandmails“ (die älteste amazon-Mail in meinen Ordnern ist übrigens von 2008).

Das ist der Frau M. egal. Wir machen aus, dass ich eine der Bestellbestätigungen an den Kundendienst schicke. Das hab ich auch gemacht, mit folgendem Text:

Liebes Amazon-Team,

ich bin seit Jahren sehr zufriedene Kundin bei Amazon, und bin von Anfang an mit meiner E-Mail-Adresse a.preis@web.de bei Ihnen angemeldet. Ich bin als Prime-Kundin angemeldet und bin auch Mitglied Ihres Partnernetzwerkes.

Ich war heute abend sehr überrascht, als ich mit meinen üblichen Anmeldedaten nicht bei meinem Konto anmelden konnte. Ich bekam nur den Hinweis „Bei der Eingabe Ihrer E-Mail-Adresse/Ihres Kennworts ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie es erneut.“ Wohlgemerkt, mit der E-Mail-Adresse logge ich mich schon immer ein, das Passwort wechselt natürlich.

Ein Anruf bei Ihnen und ein Gespräch mit Ihrer Kollegin Frau M. ergab, dass mein Konto (das wir anhand der bestellen Bücher und der hinterlegten Adressen zweifelsfrei als meines identifizieren konnten) anscheinend mit der E-Mail-Adresse „styler_1994@hotmail.de“ verknüpft ist, und zwar laut Frau M. „schon seit Jahren“.

Natürlich hatte ich noch nie eine Hotmail-Adresse, und wenn ich eine hätte, dann bestimmt nicht so eine schwachsinnige.

Als „Beweis“ für meine E-Mail-Adresse hänge ich Ihnen die aktuellste Bestellbestätigung an, die an a.preis@web.de ging (das Buch habe ich am Freitag erhalten).

Da die Adresse in Ihrem System angeblich „seit Jahren“ falsch hinterlegt ist, scheint das Problem bei Ihnen im Haus angesiedelt zu sein. Bitte ändern Sie die Adresse, die mit meinem Konto verknüpft ist, sofort wieder zu a.preis@web.de. Stellen Sie bitte außerdem sicher, dass so etwas nicht mehr vorkommen kann.

Übrigens werde ich über diesen Vorfall auch in meinem Blog www.aproposgarnix.de berichten. Wenn Sie an meinem großen Ärger über die Sache interessiert sind, den ich Ihnen hier in der ganzen epischen Breite ersparen möchte, dann würde ich mich freuen, Sie als Leser zu begrüßen.

Mit herzlichen Grüßen

Alexandra Preis

 

Ich finde es enorm ärgerlich, dass ich jetzt kein Buch runterladen kann. Aber es ist noch viel bitterer, wie die Frau mir begegnet ist. Doch, ich kenne meine E-Mail-Adresse, und ja, ich bin SICHER, dass ich die nicht geändert habe.

Tses.

HAPPY END!

Habe gerade noch einmal angerufen, und mir wurde von einer Frau L. sehr freundlich und kompetent weitergeholfen!

Sie hat mir erzählt, dass die Adresse nicht „seit langem“ hinterlegt ist, sondern erst am 16.06. geändert wurde. Ha. Ich liebe amazon.de wieder.

Frau L. hat meinem Konto wieder meine E-Mail-Adresse zugeordnet, und mir eine einmaliges Passwort gegeben, mit dem ich mich einloggen konnte.

SO macht man das, liebe Unternehmen! Schnelle, unkomplizierte und freundliche Hilfe. Merken & nachmachen!

Ich muss jetzt nur noch eine Mail an den Kundendienst schreiben, dass alles wieder gut ist.

Mein Dank geht aber nicht nur an Frau L. von amazon.de, sondern auch an Dierk Haasis. Hätte er mich nicht daran erinnert, sofort meine Bankdaten aus dem Konto nehmen zu lassen, dann hätte ich da gar nicht noch einmal angerufen, und Frau L. hätte mir nicht weiterhelfen können.

Auch ein Tipp von Dierk: Bei Gizmodo könnt ihr herausfinden, ob auch euer Passwort von LulzSec gehackt wurde.

Wenn ich mich noch erinnern könnte, welches Buch ich runterladen wollte, dann wäre meine Welt wieder in Ordnung.

Scheißegal!

Manchmal reicht ein Tweet nicht, deswegen mache ich einen Blogeintrag daraus: aus all den Dingen, die mir diese Woche vollkommen egal sind.

  • Eisbär Knut
  • Die Frage, ob Zoos wichtig sind oder nicht
  • Atomkraftwerke
  • Lindsay Lohan
  • Wer Baden-Württemberg regiert
  • Foodwatch
  • Was aus den etwa 100 Linsen wird, die in einem meiner Balkonkästen aufgegangen sind
  • Sommerzeit
  • Spiegel Online und Welt Online
  • Dass XING immer noch nicht in der Lage ist, den verfickten Mitgliedsbeitrag selber einzuziehen
  • Wer in Zukunft „Wetten dass …?“ moderiert
  • Ob ein eingesetztes Paukenröhrchen Kinder dick macht
  • Welche Geheimnisse Elizabeth Taylor mit ins Grab genommen hat

Und was ist euch diese Woche scheißegal?

 

Wichtige Durchsage.

Ihr habt ja alle, ob ihr nun wolltet oder nicht, meine episch lange Leidensgeschichte mit den Weihnachtsvögeln mitgemacht.

Und falls ihr nicht wisst, wovon ich spreche: Schämt euch! Und dann lest hier und hier und hier nach.

Heute morgen war eine Mail von meiner  Mama im Maileingang, mit diesem Anhang:

Schachtel mit Weihnachtsvögeln

Bezeichnend an der Sache ist natürlich, dass ich mit den Vögeln schon vollkommen abgeschlossen hatte. Und trotzdem zufällig gestern morgen auf dem Weg ins Büro an die Dinger gedacht habe, aber zum ersten Mal seit Monaten ohne Qual und Verzweiflung.

Und haltet ruhig mich für eine alberne und sentimentale Kuh, aber dass meine Mutter die gerade gestern gefunden hat, und ich die Mail gerade heute bekommen habe, scheint mir ein gutes Omen zu sein.

Vielleicht wird doch noch alles gut.

Oder zumindest nicht so schlimm.

Der Oktopus im Hirn.

Ich gehe mal davon aus, dass zumindest einige von euch mit Futurama vertraut sind. Da gibt es die Gehirnschnecke, die sich, surprise, von außen ans Gehirn andockt und die Menschen dann steuert.

Manchmal hab ich auch sowas, ich nenne das aber gern den Oktopus im Gehirn. Einfach weil ich Oktopus ein schönes Wort finde, und natürlich weil die Tiere unglaublich faszinierend sind (Biologen, steinigt mich, ich werfe Oktopusse, Kraken und Tintenfische gerne in einen – sprichwörtlichen! – Topf) (obwohl ich Tintenfische eigentlich nicht so sympathisch finde) (und ich weigere mich auch, „Oktopoden“ zu sagen).

Jedenfalls, Oktopusse, super.

Kleiner Oktopus schützt sich mit zwei Muschelschalen

Oktopus im Gehirn, das ist so etwas wie eine fixe Idee. Oktopus ist deswegen ein besonders gutes Bild dafür, weil diese Ideen und Besessenheiten wirklich an allen Stellen des Gehirns und meiner Persönlichkeit ansetzen. Alle Saugnäpfe aller Tentakel voll im Einsatz.

Spitzenbeispiel, weil tatsächlich auch ein Oktopus, ist dieser Möbelgriff hier:

Oktopus-Griff von www.rusticahardware.com

Für den Hirnoktopus sind mehrer Faktoren ausschlaggebend:

1. Der Oktopus muss mehr oder weniger unerreichbar sein, entweder aus logistischen oder finanziellen Gründen.

2. Der Oktopus muss zu einem Zeitpunkt großer seelischer/geistiger Bedürftigkeit kommen.

3. Der Oktopus muss, auch wenn ich ihn erreichen bzw. mir leisten könnte, praktisch vollkommen inkompatibel mit meinem Leben sein.

Und unter diesen Umständen erreicht der Oktopus dann eine krankhafte Macht über mich und mein Denken. Das bedeutet: Ich kann an kaum etwas anderes denken, und ich bin mir sicher, absolut sicher, dass der Oktopus die Macht hat, mein Leben zu ändern – was er aber nicht tun wird, weil er ja unerreichbar ist (siehe 1).

Tja.

Der Oktopus-Oktopus vom Bild trat in mein Leben, ihr ahnt es, als ich umziehen musste. Hätte ich nur diesen Griff an irgendeinem Möbelstück gehabt, wäre die ganze Wohnsitutation besser gewesen.

Klar.

Frühere Oktopusse waren beispielsweise diese Schuhe, diese Tapete, dieses Buch und dieses Parfum (das habe ich inzwischen, und es hat sich von der Obsession zur Freude gewandelt) und Schmuck von H. Stern. Anhand der Schuhe, die schon mehrmals vergriffen waren, und des Buches sieht man auch noch eine Art Unteraspekt: Falls das Angebot limitiert ist, bekommt der Oktopus noch ein bisschen … Extrasuktion. Mehr Sog, quasi.

Der aktuelle Oktopus ist dieser türkisfarbene Augenschmeichler hier:

Picard Laundry, Licht meines Lebens

(Und darf ich hier mal kurz einen Exkurs machen und fragen, warum Picard keine eigenen Bilder davon auf der Seite hat, und ich das hier von Zalando nehmen musste?! AUSSERDEM: Haben die echt kein Twitterkonto und keine Facebookseite? Tiefste Steinzeit. Obwohl, ich könnte mich da ja mal bewerben.*)

Jedenfalls. Die Tasche. 200 Euro. Kann ich mir normal nur schlecht leisten, jetzt gar nicht (siehe Punkt 1, interessanterweise in diesem speziellen Fall untrennbar verknüpft mit Punkt 2). Aber natürlich wäre mein Leben viel besser, wenn ich die Tasche hätte. Glück im Spiel. Glück in der Liebe. Glück im Vorstellungsgespräch. Ok, das habe ich nicht nötig, ich bin toll bei Vorstellungsgesprächen … aber ihr wisst was ich meine.

Ich sehe direkt vor mir, wie ich meine Kindle aus der Handtasche ziehe, irgendwo in Deutschland im ICE, und dann werde ich entdeckt. Weil, das ist schon irgendwie die typische Art, wie Online-Redakteurinnen gecastet werden, oder?

Und ja, ich weiß schon, dass das vollkommener Schwachsinn ist. Aber ich komme trotzdem nicht los davon. Eigentlich macht es das nur noch quälender. Falls ihr so etwas auch kennt, wäre ich über Mitgefühlsbekundungen in den Kommentaren dankbar.

Alternativ: Medikamentenempfehlungen.

*Verdammt. Da hab ich mir selber wieder einen Floh ins Ohr gesetzt. Jetzt werde ich mich da tatsächlich bewerben müssen. Und apropos bewerben – ich habe heute die Website von Namics besucht. Die haben alle ihre Mitarbeiter auf der Seite, aufgeschlüsselt nach Standort, Kompetenz und Name. Man kann also schauen, wer in Frankfurt arbeitet, wer was macht, und man kann auch nach Namen suchen.

Und weil ich eben so gepolt bin: Bei der Vorstellung der Menschen gibt es auch den Punkt Haustier. Und das ist klickbar, man sieht also sofort, wer alles eine Katze hat! Das ist so ungefähr das Schönste, was ich seit langem auf einer Website gesehen habe.

Ach kommt. Das überrascht euch jetzt nicht wirklich, oder?